WEC 2016: Porsche 919 Hybrid mit Timo Bernhard baut in Japan die Führung in der Herstellerwertung aus.
Vor allem im letzten Drittel war das Sechsstundenrennen der beiden Porsche 919 Hybrid mit Timo Bernhard und Marc Liebauf dem Fuji International Speedway extrem spannend,
Porsche kam mit den beiden 919 auf den Plätzen drei und fünf ins Ziel. Dadurch verteidigte das Porsche Team beim siebten von neun Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC die Tabellenführung in der Hersteller- und in der Fahrerwertung. Toyota feierte in Japan nach 244 Runden einen Heimsieg. Das Ziel erreichten alle drei Hersteller in der Topkategorie LMP1 innerhalb von 18 Sekunden.
Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU) hatten sogar Siegchancen. Die Titelverteidiger starteten von Platz zwei und wurden schließlich Dritte. Die diesjährigen Le-Mans-Sieger und aktuellen Tabellenführer Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) gingen von Position sechs ins Rennen. Sie hatten mit der Fahrzeugbalance zu kämpfen und wurden Fünfte. Weil ihre engsten Rivalen um die Fahrerweltmeisterschaft mehr Punkte holten, reduziert sich ihr Vorsprung in der Tabelle auf 23 Punkte.
In der Herstellerwertung konnte Porsche (263 Punkte) den Vorsprung auf Audi (204) bei noch zwei ausstehenden Sechsstundenrennen sogar weiter ausbauen. Toyota folgt mit 174 Zählern.
Das Rennen am Fuße des Mount Fuji fand bei konstant trockener Witterung und Temperaturen um 20 Grad Celsius statt.
Der Rennverlauf für den Porsche 919 Hybrid mit Timo Bernhard und Startnummer 1:
Startfahrer Mark Webber hielt lange Platz zwei hinter dem Audi mit Nummer 8.
In der 21. Runde musste er seinen ehemaligen Formel-1-Kollegen Kamui Kobayashi im schnelleren Nummer-6-Toyota passieren lassen. Die Reihenfolge an der Spitze lautete: Audi (8) vor Toyota (6) und Porsche mit der Startnummer 1. Daran änderte sich auch nach fünf Tankstopps inklusive Fahrer- und Reifenwechsel nichts. Nach 36 Runden übergab Webber an Timo Bernhard, nach 73 Umläufen übernahm Brendon Hartley. 110 Runden später stieg wieder Webber ein, dann 147 Runden später erneut Bernhard. Bei zunehmender Bewölkung sank die Asphalttemperatur, und die Nummer 1 verkürzte den Abstand zum zweitplatzierten Toyota. In der 156. Runde gelang es dem Deutschen, Stéphane Sarrazin im Toyota zu überholen. Doch der Konter kam sofort.
In der 157. Runde erkämpfte sich Bernhard Platz zwei und verkürzte anschließend auch den Rückstand auf den führenden Audi.
Nach 183 Runden übernahm Hartley die Startnummer 1. Nach dem Stopp kam er als Dritter zurück auf die Strecke. Es entwickelte sich ein großartiges Duell zwischen dem Neuseeländer und Kobayashi mit mehreren Positionswechseln. Der Japaner fuhr an zweiter Position liegend zum letzten Tankstopp und verzichtete auf frische Reifen, während Hartley noch einmal wechselte und nach 220 Runden an Webber übergab. Der Australier kämpfte in der Schlussphase mit Balanceproblemen, konnte nicht mehr in den Kampf um den Sieg eingreifen und brachte den 919 als Dritter ins Ziel.
Porsche 919 Hybrid mit Timo Bernhard, Startnummer 1
Timo Bernhard (35, Bruchmühlbach-Miesau): „Ich war als Zweiter im Auto, der Stint verlief reibungslos. Bei meinem zweiten Einsatz hatte ich einen heißen und sehr fairen Kampf mit Stéphane Sarrazin im Toyota. Ich konnte ihn zwei Mal überholen. Beim ersten Mal gelang ihm noch ein Konter, dann war ich vorbei. Ich habe sogar zum führenden Audi aufgeschlossen, doch dann musste ich einem LMP2 ausweichen und sammelte neben der Ideallinie viel Reifenabrieb auf. Das ist normales Langstrecken-Business, aber hier in Fuji sind immer besonders viele Gummimurmeln auf der Strecke. Danach musste ich die Reifen erst wieder sauber fahren, darum wuchs der Abstand wieder an. Wir sind heute alle drei ein sehr gutes Rennen gefahren, an der Spitze ging es eng zu. Fuji 2016 war großartige Werbung für den Langstreckensport.“
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